Die neuen Klimaziele der EU-Kommission finden etliche Umwelt- und Entwicklungsverbände zu unternehmerfreundlich. Bischof Heiner Wilmer erinnert daran: Auch die Wirtschaft muss über Generationengrenzen hinausdenken.
Neben der Wettbewerbsfähigkeit müssen europäische Unternehmen nach Ansicht von Europa-Bischof Heiner Wilmer auch eine wirksame Umsetzung der EU-Klimaziele im Blick haben. Diese müssten miteinander vereinbar sein, denn schließlich sei der Schutz von Klima und Umwelt “eine generationenübergreifende und weltweite Aufgabe”, sagte der Vertreter der katholischen Deutschen Bischofskonferenz bei der EU-Bischofskommission COMECE in Brüssel am Sonntag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die EU-Kommission hatte vergangene Woche ihren Vorschlag für eine künftige Klimapolitik vorgelegt und darin mehr Flexibilität zugunsten europäischer Unternehmen verlangt.
Wilmer nannte es eine “Notwendigkeit”, dass die europäische Wirtschaft zugleich wettbewerbsfähig und der Schöpfung verpflichtet sei. “Wichtig ist, dass beide Ziele sozial und gerecht ausgestaltet sind. Keines der Ziele ist ohne das andere denkbar”, sagte der Hildesheimer Bischof. Eine “gerechte sozial-ökologische Transformation” erfordere allerdings “an manchen Stellen auch einen gewissen Verzicht in unserer Gesellschaft”.