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EuroNatur-Preis für polnisches Flussschutz-Bündnis

Der EuroNatur-Preis 2023 geht an die Koalicja Ratujmy Rzeki (KRR) aus Polen. Das Bündnis zum Schutz der Flüsse sei ein Zusammenschluss von über 50 Organisationen und Einzelpersonen, teilte die Stiftung EuroNatur am Donnerstag in Radolfzell mit. Es zeige Zukunftsvisionen für menschenfreundliche und naturnahe Flüsse auf.

Nach der Umweltkatastrophe in der Oder im Juli 2022, so die Stiftung in der Begründung, hätten schadstoffhaltige Abwässer, Eingriffe in die Flussdynamik und anhaltende Trockenheit die massenhafte Vermehrung von giftigen Algen ermöglicht. Mehr als die Hälfte aller Fische im Fluss seien gestorben, dazu unzählige Muscheln und Schnecken. Seither habe sich wenig getan, um die Situation zu verbessern. Nach wie vor leiteten polnische Bergwerke salzige Abwässer in die Zuflüsse ein, zudem treibe die Regierung in Warschau den Ausbau des Grenzflusses zur Wasserstraße weiter voran. Gegen diese Pläne habe EuroNatur, gemeinsam mit Partnern wie der KRR, eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht.

Mit dem undotierten EuroNatur-Preis werden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Er wird am Donnerstag, dem 26. Oktober, um 17 Uhr auf der Bodenseeinsel Mainau verliehen. Die Verleihung wird auf dem EuroNatur Facebook-Kanal live übertragen. (2435/12.10.2023)