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Eugène Viollet-le-Duc

Der Pariser Architekt gehört zu den Wegbereitern der frühen Denkmalpflege. Dabei bedeutete Restaurieren für den Perfektionisten nicht zu erhalten, sondern ein Bauwerk “in einen Zustand der Vollkommenheit zu versetzen”.

Der französische Restaurator und Architekt Eugène Viollet-le-Duc gehört zu den zentralen Persönlichkeiten der frühen Denkmalpflege in Europa. Geboren im Januar 1814 in Paris, wirkte er seit 1853 als Oberaufseher aller Sakralbauten Frankreichs – mit einem deutlichen Schwerpunkt auf dem Mittelalter.

Zu den wichtigsten seiner vielen restauratorischen Arbeiten gehören die Basilika von Vézélay in Burgund, Notre-Dame in Paris, die Befestigungsmauern von Carcassonne im Languedoc, die Basilika Saint-Sernin in Toulouse, die Kathedrale von Saint-Denis bei Paris oder die Basilika von Semur-en-Auxois in Burgund.

Sein wissenschaftliches Hauptwerk zur Architekturgeschichte ist sein zehnbändiges “Wörterbuch der französischen Architektur vom 11. bis zum 16. Jahrhundert” (1854-1868). Als Architekt bleibt Viollet-le-Duc blass. Seinen eigenen Bauten fehlt jene Klarheit und Konsequenz, die seine kunsthistorische Analyse auszeichnet.

1869 wurde Viollet-le-Duc Ehrenmitglied der britischen Royal Academy of Arts – als einer der ersten Ausländer überhaupt. Er starb im September 1879 in Lausanne in der Schweiz.