Er ist der jüngste Diözesanbischof Frankreichs – und hat auch sonst viel Interessantes im Lebenslauf: ein Praktikum als Pferdepfleger in einem Pariser Zirkus etwa – oder zwei Jahre Dienst bei einem Bergvolk in Thailand.
Étienne Guillet (49) ist seit Ende 2024 Bischof von Saint-Denis und derzeit jüngster katholischer Diözesanbischof Frankreichs. Geboren im Oktober 1976 in der Kleinstadt Abbéville in der Picardie nahe dem Ärmelkanal, engagierte er sich in seiner Jugend bei den Pfadfindern.
Sein Schülerpraktikum machte er 1992 als Pferdepfleger im Pariser Zirkus Gruss. Nach dem Abitur leistete er für die Pariser Mission einen zweijährigen Freiwilligendienst beim Bergvolk der Karen im Norden Thailands.
2006 wurde Guillet nach dem Studium von Philosophie und Theologie zum Priester des Bistums Versailles geweiht. Neben vielfältiger Pfarrei- und Bildungsarbeit setzte er am Institut Catholique de Paris seine Studien mit einem Schwerpunkt in Missionstheologie fort.
Unter anderem wirkte er schon ab 2008 als Gefängnisseelsorger und ab 2015 auch als Zirkus- und Schaustellerseelsorger in seinem Bistum Versailles. Ab 2019 war er Bischofsvikar für die Caritas und die Missionsarbeit und gehörte ab 2015 dem Bischofsrat an. Gemeinsam mit anderen Priestern gründete Guillet die Fraternité Missionnaire des Cités (“Missionsbruderschaft der Vorstädte”).
Im November 2024 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof im traditionsreichen Saint-Denis, heute sozialer Brennpunkt der Pariser Vorstadt. Guillets Wahlspruch (“Meine Kraft entfaltet sich in der Schwachheit”) stammt aus dem Zweiten Paulus-Brief an die Korinther.