Gleich zwei wichtige Themen hat der estnische Präsident Karis mit der vatikanischen “Nummer 2” und dem Außenbeauftragten diskutiert. Es ist bereits der zweite Besuch aus dem Baltikum innerhalb eines Monats im Vatikan.
Estlands Präsident Alar Karis hat sich mit den Chefs der vatikanischen Außenpolitik über Wege zur Beendigung des Ukraine-Kriegs ausgetauscht. Laut Vatikanmitteilung sprach Karis mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, sowie mit dem Außenbeauftragten, Erzbischof Richard Gallagher.
Ein weiteres Thema war die erste Seligsprechung in dem baltischen Staat. Der ursprünglich aus dem Bistum Trier stammende Jesuit und estnische Erzbischof Eduard Profittlich (1890-1942) starb als Märtyrer in sowjetischer Gefangenschaft. Am 17. Mai soll er in Tallinn offiziell zu einem katholischen Glaubensvorbild erhoben werden.
Die Feier in der estnischen Hauptstadt wird von dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn als Vertreter von Papst Franziskus geleitet. In Estland ist weniger als ein Prozent der Bevölkerung katholisch getauft.
Karis ist bereits der zweite baltische Staatschef, der den Vatikan innerhalb eines Monats besucht. Anfang März sprach Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda mit Kardinal Parolin. Vor einigen Tagen war zudem der polnische Präsident Andrzej Duda empfangen worden. Am 14. Februar, dem Tag seiner Klinikeinlieferung, traf Papst Franziskus den slowakischen Regierungschef Robert Fico.
Üblicherweise treffen Staats- und Regierungschefs bei ihren Besuchen im Kirchenstaat zunächst den Papst. Dieser erholt sich jedoch derzeit von zeitweise lebensbedrohlichen Atemwegsinfektionen und meidet Kontakte.