Das Erzbistum Paderborn hat für das Finanzjahr 2024 sinkende Erträge verzeichnet. Der Jahresüberschuss ging von 92 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 83 Millionen Euro zurück, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Finanzbericht 2024 hervorgeht. Die Kirchensteuererträge seien im Jahr 2024 leicht auf 420,5 Millionen Euro gesunken (2023: 424 Millionen). Insgesamt verzeichnete das Erzbistum einen Bilanzgewinn von 74 Millionen Euro, das waren drei Millionen Euro weniger als im Vorjahr.
Der Überschuss kommt vor allem der kirchlichen Arbeit zugute. Aus dem Bilanzgewinn werden den Angaben zufolge insgesamt 43,8 Millionen Euro ausgeschüttet, davon gehen 16,4 Millionen Euro als Sonderförderung an die Kirchengemeinden. In den Bereich der Kindertagesstätten fließen 7,8 Millionen Euro. Der Diözesan-Caritasverband erhält als Sonderförderung 7,3 Millionen Euro, unter anderem für existenzsichernde Angebote, seelsorgliche Begleitung und Wohnungslosenhilfe. Weitere fünf Millionen Euro werden in den ökologischen Umbau der Immobilien des Erzbistums investiert.
Die Aufwendungen für Zuweisungen und Zuschüsse sanken im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent auf 201,8 Millionen Euro. Der Personalaufwand sei aufgrund geringerer Rückstellungen für Altersvorsorge um 2,5 Prozent auf 189,3 Millionen zurückgegangen.
Das Jahr 2024 sei für die Diözese trotz gesellschaftlicher Dynamik und geopolitischer Verwerfungen durch Stabilität gekennzeichnet, erklärte das Erzbistum Paderborn. Die finanzielle Lage sei gegenwärtig solide, doch mit dem Rückgang der Mitgliederzahlen würden die Spielräume kleiner, sagte der Diözesan-Ökonom und Leiter des Bereichs Finanzen des Erzbistums Paderborn, Volker Mauß. „Veränderungen und schwindende Ressourcen fordern uns heraus, Schwerpunkte zu setzen und die verfügbaren Mittel dort einzusetzen, wo sie den größten Nutzen entfalten.“ Auf knapper werdende Mittel reagiere das Erzbistum unter anderem mit einem in diesem Jahr gestarteten Transformationsprozess.
Im Erzbistum Paderborn gibt es derzeit rund 1,3 Millionen Menschen katholischen Glaubens. Rund 2.700 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für das Erzbistum.