Paderborn (epd). Das Erzbistum Paderborn hat sein Ergebnis für das Finanzjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Der Jahresabschluss für das Finanzjahr 2022 liegt bei 92 Millionen Euro, im Vorjahr lag er bei rund 45 Millionen Euro, wie das Erzbistum am Mittwoch bei der Veröffentlichung des Finanzberichts für das Jahr 2023 mitteilte. Die Kirchensteuererträge seien im Jahr 2023 um 3,2 Prozent zurückgegangen. Das sei jedoch durch Erträge aus Immobilienverkäufen sowie geringere Vorsorgeaufwendungen aufgrund der gestiegenen Zinsen kompensiert worden.
Insgesamt verzeichnete das Erzbistum einen Bilanzgewinn von 77 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 61 Millionen. Der Überschuss komme vor allem der kirchlichen Arbeit zugute. 36,5 Millionen Euro würden zusätzlich in die Kirchengemeinden fließen. Die Caritas erhalte weitere sieben Millionen Euro. Rund sechs Millionen Euro erhielten die Kindertagesstätten. Zusätzliche zehn Millionen Euro würden für den ökologischen Umbau von Immobilien des Erzbistums investiert. Der verbleibende Betrag diene der Risikovorsorge kommender Jahre, insbesondere mit Blick auf die zurückgehende Kirchensteuer, hieß es.
Die Kirchensteuererträge im Erzbistum sanken im Jahr 2023 auf 424 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch 437 Millionen Euro, die Personalkosten sanken auf 194 Millionen Euro (Vorjahr: 217 Millionen Euro). Insgesamt lagen die Erträge im Jahr 2023 bei 586 Millionen Euro und damit 33 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Neben den Immobilienverkäufen und geringeren Vorsorgeaufwendungen hätten Kirchengemeinden zudem weniger Mittel für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen abgerufen, da eine fundierte Analyse im Rahmen einer Immobilienstrategie in den Kirchengemeinden Zeit brauche.
Die Finanzen des Erzbistums seien Mittel zum Zweck und stellten die verlässlichen Grundlagen vielfältiger kirchlicher Arbeit sicher, erklärte das Erzbistum. Rund 1,3 Millionen Euro gebe das Erzbistum jeden Tag für Seelsorge, Bildung und karitative Arbeit aus.
Im Erzbistum Paderborn mit mehr als 600 Gemeinden gibt es derzeit rund 1,3 Millionen Menschen katholischen Glaubens. Rund 3.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für das Erzbistum.