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Erzbistum Paderborn

Im Erzbistum Paderborn leben etwa 1,4 Millionen Katholiken. Es liegt größtenteils in Westfalen, hinzu kommen Regionen in Hessen und Niedersachsen. Das Erzbistum umfasst 617 Pfarrgemeinden in 108 Seelsorgeeinheiten. Auf der mittleren Ebene ist es in 19 Dekanaten organisiert. Zur Paderborner Kirchenprovinz gehören die Diözesen Magdeburg, Fulda und Erfurt.

Das Erzbistum ist mit seinen sieben Stiftungen die finanzkräftigste Diözese Deutschlands: Das Gesamtvermögen beläuft sich auf rund 7,6 Milliarden Euro.

Überregionale Ausstrahlung erfährt das Erzbistum jedes Jahr durch die Libori-Festwoche – eines der größten Volksfeste in Deutschland mit einer Mischung aus Kirchenveranstaltungen, Kirmes und Kultur. Mit dem Libori-Fest feiern Stadt und Erzbistum immer Ende Juli mit Jahrmarkt, Gottesdiensten, Prozessionen und weiteren Veranstaltungen ihren Schutzpatron, den heiligen Liborius (348-397). Das Fest hat seinen Ursprung im Jahr 836. Damals wurden die Gebeine des Heiligen, der Bischof im französischen Le Mans war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften.

An der Gründungsversammlung der Paderborner Diözese nahmen 799 auch Papst Leo III. und Karl der Große teil. Erster Bischof war ab dem Jahr 806 der heilige Hathumar. 1821 erhielt das Bistum Paderborn unter anderem Anteile von Sachsen und war damit flächenmäßig eine der größten deutschen Diözesen.

1929 wurde Paderborn Erzbistum. Wegen der schwierigen Lage in der DDR-Zeit ernannte Papst Paul VI. 1973 einen Apostolischen Administrator für Magdeburg. Nach der Vereinigung Deutschlands erhob Papst Johannes Paul II. 1994 das Bischöfliche Amt Magdeburg zum eigenständigen Bistum. Bereits 1958 hatte Paderborn erhebliche Teile an das neugegründete Ruhrbistum Essen abgegeben.

Der neue Erzbischof Udo Bentz folgt auf Hans-Josef Becker, der das Erzbistum fast 20 Jahre leitete und im Herbst vergangenen Jahres in den Ruhestand wechselte. Seine Vorgänger, die Erzbischöfe Lorenz Jaeger und Johannes Joachim Degenhardt, amtierten von 1941 bis 2002. Ihnen wirft eine Studie gravierendes Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchstätern vor. Wie dieser in jüngerer Vergangenheit aussah, wird noch untersucht.