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Erzbistum Köln gründet Gesellschaft zur Verwaltung von Kitas

Neue Wege für die Kita-Verwaltung: Mit einer Servicegesellschaft will das Erzbistum Köln seine Kindergärten effizienter verwalten. Hintergrund ist der finanzielle Druck.

Zur Verwaltung der rund 525 Kindergärten im Erzbistum Köln hat dieses mit dem gemeinnützigen Kita-Träger Fröbel eine Servicegesellschaft gegründet. Diese werde künftig zentrale Aufgaben wie die Finanz- und Personalverwaltung, Fördermittelabrechnung und Controlling übernehmen, teilte das Erzbistum am Donnerstag mit. Als Träger von 243 Kitas in ganz Deutschland bringe Fröbel bewährte Strukturen und modernes Verwaltungs-Know-how in die Partnerschaft ein.

Bereits im Oktober 2024 hatte das Erzbistum einen zentralen Träger für alle pfarrlichen Kitas gegründet. Dieser soll schrittweise die Kindergärten von den Pfarreien übernehmen. “Mit der Gründung der Servicegesellschaft wird nun ein weiterer entscheidender Schritt in der Umsetzung der geplanten Strukturreform vollzogen”, so das Erzbistum. “Damit schaffen wir Sicherheit und Perspektive für unsere rund 8.300 Mitarbeitenden und rund 30.000 betreuten Kinder”, erklärte der Amtsleiter im Erzbistum Köln, Frank Hüppelshäuser.

Ab März beginnt laut Erzbistum eine Pilotphase, um die Verwaltungsprozesse einzuführen. Ab dem Kita-Jahr 2025/26 übernähmen die Träger- und die Servicegesellschaft die Verwaltung für die ersten rund 30 Kitas. In den darauffolgenden Jahren werde es für alle weiteren Gemeinden und Gemeindeverbände die Möglichkeit geben, ihre Kitas in die neuen Strukturen zu überführen.

Die zentrale Verwaltung der Kitas hatte Huppelshäuser in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) im November mit wachsenden ungünstigen Rahmenbedingungen für die Pfarreien begründet: “Die Kindpauschalen sind unzureichend. Hinzu kommt der Mangel an Fachkräften und erhebliche Investitionsbedarfe in Immobilien.” Die Pfarrgemeinden vor Ort kämen mit der Verwaltung an Grenzen. “Wenn wir jetzt nichts ändern, werden wir auf Dauer unsere Kita-Struktur finanziell nicht halten können”, so der Amtsleiter.

Das Erzbistum Köln ist mit rund 1,7 Millionen Katholikinnen und Katholiken das mitgliederstärkste Bistum Deutschlands. Es umfasst 67 Pastorale Einheiten mit derzeit über 500 Pfarreien.