Personal fehlt, Strukturen wanken: Die Kirche droht in ländlichen Räumen den Anschluss zu verlieren. Neue Konzepte sind dringend notwendig, mahnt der Paderborner Erzbischof Bentz und macht selbst Vorschläge.
Die Kirche hat nach eigenen Angaben Probleme, junge Fachkräfte zu gewinnen. “Die junge Generation ist so weit weg von Kirche, dass sie sich gar nicht vorstellen kann, für die Institution Kirche zu arbeiten”, sagte der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz laut Bericht der “Westfalenpost” (Montag) bei einem Besuch im Sauerland.
Das gelte gerade für ländliche Regionen, in denen die Kirche vor der Herausforderung stehe, nicht mehr ausreichend Personal und Ressourcen zu haben, um alle Anforderungen mit hauptamtlichen Kräften abzudecken. “Wir müssen uns also fragen, wie können wir zentralisieren und gleichzeitig die lokale Nähe aufrechterhalten? Und wer wird in Zukunft das Gesicht der Kirche in den Dörfern?”, fragte Bentz. “Wir sind keine Volkskirche mehr, aber hoffentlich weiterhin eine Kirche für das ganze Volk!” Deshalb plädiere er für eine Vernetzung auch mit außerkirchlichen Akteuren.
Exemplarisch dafür stellte Bentz einen Aktionsplan für sein eigenes Erzbistum vor. Dieses müsse für 2027 einen neuen Personaleinsatzplan erstellen, denn “2030 und 2032 werden wir starke personelle Abbrüche erleben”. Demnach werden in einer ersten Phase bis 2030 die bisher 19 Dekanate in 25 Seelsorgeräume umgewandelt. In diesen soll es noch maximal drei Pfarreien geben, dafür aber weitere “verlässliche Orte” wie Kirchen, Kitas, Schulen, Sozialeinrichtungen. Parallel werde die Bistumsverwaltung vereinfacht. Der aktuelle Reformprozess sei aber noch kein fertiges Produkt, betonte der Erzbischof. “Es ist ein Rahmenkonzept.”