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Erstmals theologisch geprägter Studiengang “Spiritual Care”

Schwerstkranke brauchen medizinische Versorgung – viele aber auch spirituelle Betreuung. Nun soll es erstmals an einer deutschen theologischen Fakultät einen entsprechenden Studiengang geben.

Spiritual Care meint die spiritueller Begleitung von erkrankten Menschen
Spiritual Care meint die spiritueller Begleitung von erkrankten MenschenImago / epd

An der Universität Münster werden künftig theologisch geschulte Seelsorger für den Gesundheitsbereich ausgebildet. Der Masterstudiengang “Spiritual Care”, also spirituelle Betreuung, startet zum nächsten Wintersemester, wie der evangelische Theologe Traugott Roser der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte.

In vier Semestern könnten Menschen ein Theologiestudium absolvieren und sich am Ende als Seelsorger in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen bewerben, so Roser, der für den Studiengang verantwortlich ist. Das Angebot sei an der Evangelisch-Theologischen Fakultät angesiedelt. Es handele sich um ein neues Modell unter den theologischen Fakultäten im deutschen Sprachraum.

Kirchen geht qualifiziertes Seelsorge-Personal aus

Für die Weltgesundheitsorganisation gehört “Spiritual Care” laut Rosner zur ganzheitlichen Versorgung Schwerstkranker und Sterbender. Neben Schmerzen hätten Betroffene auch Bedürfnisse “spiritueller Art”. Daher sei das Thema “Spiritual Care” aus den Diskussionen um die Zukunft von Seelsorge nicht mehr wegzudenken. Zugleich gehe den beiden großen Kirchen qualifiziertes Personal aus, das eine verlässliche Seelsorge gewährleisten könne.

Voraussetzung für das Studium ist laut Roser ein Bachelorabschluss in Sozialer Arbeit, Pflegewissenschaften, Diakonik, Religionspädagogik oder einem vergleichbaren Fach. Der Studiengang etabliere eine neue Berufsgruppe der “Spiritual Care Provider”. Er arbeite mit der medizinischen Fakultät sowie mit internationalen Experten zusammen.

In einer Infoveranstaltung am 26. März wollen die Verantwortlichen das neue Fach öffentlich vorstellen. Dabei sollen auch künftige Arbeitgeber sowie Kirchenvertreter zu Wort kommen.