Im Bundestag wird es in diesem Jahr erstmals eine Feier des jüdischen Lichterfestes Chanukka geben. Nach der Schoa stehe das Anzünden der Chanukka-Lichter in Deutschland in besonderer Weise für die Wiederbelebung jüdischen Lebens und für ein sichtbares Bekenntnis zu Religionsfreiheit und Menschenwürde, sagte Melanie Meyer, Vorsitzende des Bernhard-Kreises, der parlamentsinternen Interessengemeinschaft für jüdisches Leben. Die erste Chanukka-Feier im Bundestag solle daran anknüpfen und ein deutliches Zeichen setzen.
Chanukka-Feier im Bundestag mit hochrangigen Gästen geplant
Die Feier soll am Montagnachmittag stattfinden. Erwartet werden unter anderem Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke), der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, und der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann. Einen Chanukka-Leuchter, dessen Kerzen während der Festtage nach und nach entzündet werden, war Meyer zufolge schon im vergangenen Jahr im Bundestag aufgestellt worden. Meyer, die für einen CDU-Bundestagsabgeordneten arbeitet, ist Initiatorin des Bernhard-Kreises.
Acht Tage Licht: Traditionen der Chanukka-Feier
Das jüdische Lichterfest Chanukka („Einweihung“) erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem. Es dauert acht Tage und Nächte. Gefeiert wird auch das „Öl-Wunder“, bei dem ein koscherer Ölrest für den Tempelleuchter wundersamerweise acht Tage lang brannte, obwohl er sonst nur für etwa einen Tag gereicht hätte. Im Gedenken daran entzünden Jüdinnen und Juden während Chanukka jeden Abend eine Kerze mehr an dem achtarmigen Leuchter. Die neunte Kerze ist das sogenannte Dienerlicht, es wird zuerst entzündet.
