Zu dem in Schleswig-Holstein laufenden Pilotprojekt Reerdigung ist die erste forensische Studie veröffentlicht worden. Die Universität Leipzig hat Proben von zwei reerdigten Verstorbenen untersucht und die Ergebnisse im Fachmagazin „Rechtsmedizin“ veröffentlicht, wie das Unternehmen „Meine Erde“ mitteilte. Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass die bei der Reerdigung entstehende Erde hygienisch unbedenklich sei, heißt es in dem Artikel. Da bislang aber nur zwei Reerdigungen untersucht worden seien, sei eine weitere Studie geplant.
Bei einer Reerdigung wird der Körper eines Verstorbenen mit körpereigenen Mikroorganismen innerhalb von 40 Tagen zersetzt. Die entstandene Erde wird danach beigesetzt. Es handelt sich dabei um eine neue Bestattungsform in Deutschland, die bislang lediglich in Schleswig-Holstein getestet wird. Der Anbieter „Meine Erde“ wirbt damit, dass es sich um eine besonders ökologische Bestattungsform handeln soll.
Die Knochen wiesen nach 40 Tagen bereits eine Alterungsstruktur auf
In der Erde und an den Knochen wiesen die Forscher kein humanes Weichgewebe mehr nach. Die neue Erde habe eine humusartige Struktur, heißt es in dem Artikel. Die Knochen wiesen nach 40 Tagen bereits eine Alterungsstruktur auf wie die eines Leichnams bei einer Sargbestattung nach 20 bis 50 Jahren. Medikamente seien nach der Reerdigung zu einem großen Teil zersetzt, es könnten nur noch Spuren der Wirkstoffe nachgewiesen werden.
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Zu dem in Schleswig-Holstein laufenden Pilotprojekt Reerdigung ist die erste forensische Studie veröffentlicht worden.
Das Berliner Unternehmen „Meine Erde“ führt seit Februar 2022 mit einer behördlichen Duldung in Schleswig-Holstein Reerdigungen durch. Das Pilotprojekt läuft an zwei Standorten, in den Kapellen des Kieler Parkfriedhofs und des Friedhofs in Mölln (Herzogtum Lauenburg). Bis Jahresende sollen 16 Reerdigungen abgeschlossen sein. Die neue Erde kann auf verschiedenen kirchlichen und kommunalen Friedhöfen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern beigesetzt werden.