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Erfurt bekommt Gedenkort zur NS-Bücherverbrennung

In Erfurt wird am Freitag ein Gedenkort zur nationalsozialistischen Bücherverbrennung von 1933 eingeweiht. Künftig soll am historischen Ort auf dem Gelände des heutigen Ega-Parks eine Kunstinstallation an das Ereignis erinnern, wie die Thüringer Staatskanzlei am Donnerstag in Erfurt mitteilte.

Die Gestaltung des Gedenkortes kostete den Angaben zufolge rund 38.000 Euro. Davon finanzierte die Staatskanzlei den größten Anteil. Die Initiative sei insbesondere durch eine Spendenkampagne der „Omas gegen Rechts“ angestoßen worden.

Die Bücherverbrennung in Erfurt fand am 29. Juni 1933 bei einer Kundgebung der Hitlerjugend statt. Auch in zahlreichen anderen deutschen Städten fanden 1933 von Organisationen der NSDAP initiierte Bücherverbrennungen statt. Die Aktionen richteten sich gegen jüdische und andere verfemte Autorinnen und Autoren.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erklärte vorab, mit der Verbrennung der Bücher bedeutender Autoren hätten die Nazis ihre tiefe Verachtung für eine offene und vielfältige Kultur öffentlich demonstriert. Darauf folgten „millionenfaches Morden und unzählige Verbrechen“, sagte Ramelow. Der Denkort solle aufklären und zum Nachdenken anregen: „Denn die Bestrebungen, deutsche Geschichte und die daraus entstandene Verantwortung umzudeuten, nehmen zu.“

Die Kunstinstallation besteht aus einem in den Boden eingelassenen Schriftzug „Denkort Bücherverbrennung 1933“ und fünf Kegeln, die an Lautsprecher erinnern und damit symbolisch für das gesprochene Wort stehen sollen. Darauf sind Zitate von Schriftstellern und weiterführende QR-Codes zu finden.