Weil sie offenbar nicht erbrachte Pflegeleistungen mit einer Krankenkasse abgerechnet haben, sitzen der Inhaber eines ambulanten Pflegedienstes aus Nürnberg und eine seiner Mitarbeiterinnen in Untersuchungshaft. Wie die Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg am Donnerstag mitteilte, soll sich der Pflegedienst durch erfundene Leistungen alleine bei einem Patienten mehr als 50.000 Euro erschlichen haben. Bereits vor zwei Wochen wurden mehrere Räumlichkeiten durchsucht, am Mittwoch klickten nun die Handschellen.
In Untersuchungshaft mussten die beiden Beschuldigten letztlich wegen sogenannter Verdunklungsgefahr. Offenbar aus Angst vor den weiteren Ermittlungen sollen sie versucht haben, auf Klientinnen und Klienten des Pflegedienstes einzuwirken und „Zeugenaussagen mit unzutreffendem Inhalt“ einzustudieren. Ins Rollen war der Fall nach der Strafanzeige durch eine Mitarbeiterin des Pflegedienstes gekommen. Bei der Durchsuchung am 16. Juli seien zahlreiche Unterlagen und Speichermedien sichergestellt worden, die man nun auswerte. Der Vorwurf gegen die Beschuldigten laute gewerbsmäßiger Betrug in einer noch unklaren Anzahl von Fällen.