John Neumeier, der sich selbst als “Christ und Tänzer” charakterisiert, ist 85 und als Ballettdirektor längst Legende. Nach 51 Jahren mit prägenden Choreografien etwa zu Bachs “Matthäuspassion” nun der “Epilog”.
John Neumeier (85), dienstältester Ballettdirektor der Welt, beendet mit der Uraufführung von “Epilog” am 30. Juni seine 51-jährige Zeit als Intendant und Chefchoreograf des Hamburg Ballett. Seine 173. Produktion, die zugleich die 49. Hamburger Ballett-Tage eröffnet, ist inspiriert durch Musik von Franz Schubert, Richard Strauss und Simon & Garfunkel, wie das Hamburg Ballett am Montag mitteilte. Das kammermusikalisch angelegte Werk mit Klavier, Gesang und subtilen Bewegungen lasse Raum für eigene Assoziationen.
An der Produktion wirken internationale Gastkünstlerinnen und -künstler wie die französischen Pianisten David Fray und Emmanuel Christien sowie die litauische Sopranistin Asmik Grigorian mit, die “Vier letzte Lieder” von Richard Strauss singen wird. Die Kostüme stammen von dem Schweizer Designer Albert Kriemler. Der Hausfotograf und Videofilmer des Hamburg Ballett, Kiran West, zeichnet für die Filmprojektionen verantwortlich. “Epilog” sei als spannende Interaktion zwischen Choreografie, Musik und visuell-ästhetischen Eindrücken angelegt – “ein bewegender kreativer Abschluss der Ära John Neumeier in Hamburg”, wie es hieß.
Die Uraufführung findet am 30. Juni in der Hamburgischen Staatsoper statt. Weitere Vorstellungen folgen am 2. und 4. Juli.