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Energieagentur: Kohleverbrauch steigt auf Rekordwert

Die weltweite Nachfrage nach Kohle steigt in diesem Jahr laut einer Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) auf einen neuen Höchststand. Voraussichtlich würden bis Ende 2024 rund 8,8 Milliarden Tonnen Kohle verbraucht – und damit so viel wie nie zuvor, erklärte die in Paris ansässige IEA am Mittwoch. Die Nachfrage nahm demnach im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent zu.

Trotz des Rekordwerts hebt die IEA hervor, dass der Anstieg geringer ausfällt als zuletzt. Im Jahr 2023 war der weltweite Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr demnach noch um 2,4 Prozent gestiegen. Für die kommenden drei Jahre rechnen die Fachleute mit einer gleichbleibenden Nachfrage, ausgehend vom aktuellen Niveau.

In ihrem Bericht verweist die Internationale Energieagentur auch auf große regionale Unterschiede beim Kohleverbrauch. In China steige die Kohlenachfrage um ein Prozent auf 4,9 Milliarden Tonnen. Indien verzeichnet demnach einen Zuwachs um fünf Prozent auf 1,3 Milliarden Tonnen. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Energiebedarfs steige der Konsum auch in aufstrebenden Schwellenländern wie Vietnam oder Indonesien. In Europa und den USA hingegen sinke der Kohleverbrauch weiter, hieß es.

Das Verbrennen von Kohle ist besonders klimaschädlich. Ein rascher Ausstieg aus dem fossilen Brennstoff gilt deshalb als wichtig, um den Klimawandel einzudämmen. Bereits 2021 hatten sich die Staaten beim Klimagipfel in Glasgow im Grundsatz auf eine Abkehr von der Kohleverstromung geeinigt. Konkrete zeitliche und verbindliche Vorgaben gibt es allerdings nicht.