Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) sieht ihren Zeitplan für die Suche nach einem Atommüllendlager durch ein neues Gutachten weitgehend bestätigt. Nach einer ersten Sichtung bestätige das Gutachten im Wesentlichen ihre bereits 2022 veröffentlichen zeitlichen Einschätzungen für ihre eigenen Arbeiten, sagte BGE-Sprecher Sven Petersen am Donnerstag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd).
Vor zwei Jahren hatte die bundeseigene Gesellschaft bereits eingeräumt, dass ein Standort für das Endlager nicht wie gesetzlich vorgeschrieben im Jahr 2031, sondern erst 2046 oder sogar erst 2068 feststeht. Dem am Mittwoch bekannt gewordenen und vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung beauftragten Gutachten zufolge könnte die Standortfindung bis 2074 oder darüber hinaus dauern.
Das Gutachten ergänze die Prognose der BGE „um Einschätzungen für Verfahrensschritte in der Verantwortung anderer Akteure im Verfahren“, sagte Petersen. Die an die BGE gerichteten Empfehlungen aus dem Gutachten würden nun geprüft und bei den weiteren Arbeiten berücksichtigt.
In der 2017 neu gestarteten Endlagersuche hatte die BGE 2020 in einem ersten Schritt bekannt gegeben, dass rund 50 Prozent des Bundesgebietes grundsätzlich für den Bau der Lagerstätte infrage kämen. Der bis dahin als einziger Standort untersuchte Salzstock Gorleben war zugleich aus dem Verfahren ausgeschieden. 2027 will die BGE die Suche auf voraussichtlich fünf bis sieben Gebiete eingrenzen, die dann weiter erkundet werden sollen.