Nach Kritik an der geplanten Teilnahme von Frankreichs Staatspräsident an einem Papst-Gottesdienst hat der Elysee-Palast das Vorhaben verteidigt. Seine Anwesenheit verstoße nicht gegen den Grundsatz der Laizität, teilte das Präsidialamt laut französischen Medienberichten (Freitag) mit. Macron werde bei der Messe am 23. September im Stadion von Marseille “nicht als Gläubiger an der Eucharistie teilnehmen”. Der Besuch in seiner Funktion als Staatsoberhaupt sei jedoch statthaft. Das Gesetz von 1905 über die Trennung von Kirche und Staat schließe Beziehungen zu den Religionsgruppen keineswegs aus.
In den vergangenen Tagen war in Frankreich eine Diskussion über den Gottesdienst-Besuch Macrons entbrannt. Mehrere linke Abgeordnete warfen dem Präsidenten vor, die herrschende Staatsräson zu gefährden. Mehrere Experten meldeten sich mit eingehenden Analysen zu Wort. Der Philosoph Lucien Jaume etwa vertrat die Ansicht: “Der Präsident ist nicht ohne Privatleben und kann in den Gottesdienst seiner Wahl gehen.” Die Situation ändere sich allerdings, wenn er dort als Amtsträger auftrete.