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EKHN-Synode beschließt Doppelhaushalt von je rund 740 Millionen Euro

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Freitag in Frankfurt am Main den Doppelhaushalt für die kommenden beiden Jahre einstimmig beschlossen. Der Entwurf umfasst knapp 746 Millionen Euro für das Jahr 2026 und 737 Millionen Euro für das Jahr 2027. Nach einer Debatte haben die Delegierten auch einer Vorlage zugestimmt, zusätzlich zum bestehenden Einsparvolumen von 140 Millionen Euro bis 2030 den jährlichen Haushalt bis 2035 um mindestens weitere 75 Millionen Euro zu kürzen.

Die Erträge der Kirche werden nach Informationen von Finanzdezernent Thorsten Hinte von 697,5 Millionen Euro (2025) auf 666,6 Millionen Euro (2026) und auf 658 Millionen Euro (2027) sinken. Haupteinnahmequelle ist die Kirchensteuer, die in Zukunft wegen der sinkenden Mitgliederzahl zurückgehen wird. Zum Ausgleich des prognostizierten Jahresfehlbetrags müssen aus der Ausgleichsrücklage 53 Millionen Euro für 2026 und 54,7 Millionen Euro für 2027 entnommen werden.

Größter Ausgabenposten sind die Personalaufwendungen. Für die mehr als 20.000 Beschäftigten sind jährlich über 340 Millionen Euro vorgesehen. Den Gemeinden und Dekanaten werden in beiden Jahren jeweils rund 260 Millionen Euro zugewiesen. Etwa 45 Millionen Euro aus dem gesamtkirchlichen Etat fließen jährlich unter anderem in die Arbeit in Kindertagesstätten. Rund 22 Millionen Euro werden als Zuschuss direkt für die diakonische Arbeit und den Entwicklungsdienst bereitgestellt. Zudem sollen jährlich rund fünf Millionen Euro in Maßnahmen zum Klimaschutz investiert werden.

Nach dem Haushalt beschlossen die Delegierten zusätzlich zum bestehenden Einsparvolumen von 140 Millionen Euro bis 2030, den jährlichen Haushalt bis 2035 um mindestens weitere 75 Millionen Euro zu kürzen. Grundlage für die Bemessung soll das Jahr 2026 sein. Die Annahme, der Mitgliederrückgang werde sich bei jährlich 2,5 Prozent stabilisieren, habe sich bislang nicht bestätigt, sagte Finanzdezernent Thorsten Hinte.

Dem neuen Einsparziel liege ein prognostizierter Mitgliederrückgang von jährlich drei bis vier Prozent zugrunde, der zu einem jährlichen Minus von etwa zehn Millionen Euro bei den Kirchensteuereinnahmen führen werde, erläuterte Hinte. Die Kirchensteuer sinke aktuell nicht proportional zur Zahl der Mitglieder, der Trend allerdings sei rückläufig.

Rund zwei Drittel der Finanzaufwendungen flössen ins Personal, sagte Personaldezernent Jens Böhm. Die durch das Sparen notwendigen Stellenstreichungen könnten bei einem Minus von 75 Millionen Euro sozialverträglich gestaltet werden, betonte er. Die Kirchenleitung ist nun beauftragt, bis zur Frühjahrstagung 2026 eine Rahmenplanung vorzulegen und bis zur nächsten Herbstsynode einen Plan zur Umsetzung des Sparziels.