Artikel teilen:

EKHN erhöht ihr Sparziel um 75 Millionen Euro

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat ihr Sparziel ausgeweitet. Die Kirchensynodalen haben am Freitag in Frankfurt am Main beschlossen, zusätzlich zum bestehenden Einsparvolumen von 140 Millionen Euro bis 2030 den jährlichen Haushalt bis 2035 um mindestens weitere 75 Millionen Euro zu kürzen. Grundlage für die Bemessung soll das Jahr 2026 sein. Notwendig werde die Verringerung der Ausgaben vor allem wegen der sinkenden Mitgliedszahlen, sagte Finanzdezernent Thorsten Hinte. Ende 2024 zählte die Landeskirche rund 1,27 Millionen Mitglieder.

Im Gegensatz zu den Prognosen hat die EKHN von 2021 bis zum 1. Januar dieses Jahres 65.000 mehr Mitglieder verloren als angenommen. Auch die Annahme, das Minus bei der Mitgliederentwicklung werde sich bei jährlich 2,5 Prozent stabilisieren, hat sich bislang nicht bestätigt. Dem neuen Einsparziel liege ein prognostizierter Mitgliederrückgang von jährlich drei bis vier Prozent zugrunde, der zu einem jährlichen Minus von etwa zehn Millionen Euro bei den Kirchensteuereinnahmen führen werde, erläuterte Hinte. Die Kirchensteuer sinke aktuell nicht proportional zur Zahl der Mitglieder, der Trend allerdings sei rückläufig.

Rund zwei Drittel der Finanzaufwendungen flössen ins Personal, sagte Personaldezernent Jens Böhm. Die durch das Sparen notwendigen Stellenstreichungen könnten bei einem Minus von 75 Millionen Euro sozialverträglich gestaltet werden, betonte er.

Die Kirchenleitung ist nun beauftragt, bis zur Frühjahrstagung 2026 eine Rahmenplanung vorzulegen und bis zur nächsten Herbstsynode einen Plan zur Umsetzung des Sparziels. Zugleich wurde die Kirchenleitung beauftragt, eine möglicherweise notwendige Erhöhung des Sparziels im Blick zu behalten und der Kirchensynode jährlich darüber zu berichten.

Einige Synodale hatten sich in einer engagierten Debatte für ein höheres Einsparziel ausgesprochen. Begründet hatten sie das mit der Annahme von einem Mitgliederrückgang von mehr als vier Prozent.