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EKD-Sportbeauftragter: Hautfarbe von Spielern spielt keine Rolle

Nach der als rassistisch kritisierten WDR-Umfrage zeigt sich auch der Sportbeauftragte der EKD, Thorsten Latzel, entsetzt: “Es sollte ein Markenzeichen für unser Land sein, dass das kein Thema ist.“

Thorsten Latzel ist Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland
Thorsten Latzel ist Präses der Evangelischen Kirche im RheinlandImago / epd

Der Sportbeauftragte der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Thorsten Latzel, hat die Diskussion über Herkunft oder Hautfarbe von Nationalspielern nach einer WDR-Umfrage als „erschreckend“ bezeichnet. „In der Nationalmannschaft darf es allein um fußballerische Fähigkeiten gehen, um nichts sonst“, sagte der rheinische Präses dem Evangelischer Pressedienst (epd). „Und es sollte ein Markenzeichen für unser Land sein, dass das kein Thema ist.“

“Widerspricht zutiefst dem christlichen Glauben”

Sportlerinnen und Sportler mit migrantischem Hintergrund berichteten immer wieder, dass ihre Herkunft auf dem Platz zum Thema gemacht werde, sagte Latzel. „Das zerstört die integrative Idee des Sports, das hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen und das widerspricht zutiefst dem christlichen Glauben.“

In der vergangenes Wochenende veröffentlichten WDR-Umfrage hatten 21 Prozent der Befragten angegeben, dass sie es besser fänden, wenn wieder mehr Spieler mit weißer Hautfarbe in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden. Die Mehrheit der Befragten (65 Prozent) stimmte dieser Aussage laut WDR eher nicht oder überhaupt nicht zu. Die Umfrage wurde im Auftrag der WDR-Sendung „Sport Inside“ für eine TV-Dokumentation zur Fußball-Europameisterschaft durchgeführt. Sowohl das Ergebnis der Umfrage als auch die Umfrage selbst hatten am Wochenende für Kritik gesorgt.