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Ein Musical über den „Chefdiplomaten der Reformation“

Es muss nicht immer Luther sein: In MV entsteht ein Musical zu Johannes Bugenhagen. Die Macher wollen auf Tournee gehen.

Der Reformator Johannes Bugenhagen auf einem Bild des Altars der Wittenberger Stadtkirche
Der Reformator Johannes Bugenhagen auf einem Bild des Altars der Wittenberger StadtkircheJens Schlüter /epd

Barth/Greifswald. Der aus Pommern stammende Reformator Johannes Bugenhagen (1485-1558) bekommt ein eigenes Musical. Stephanie Schwenkenbecher (Greifswald) schreibt derzeit den Text, teilte das Niederdeutsche Bibelzentrum St. Jürgen in Barth (Kreis Vorpommern-Rügen) dem epd mit. Die promovierte Theologin Nicole Chibici-Revneanu will den Text vertonen. Die 41-Jährige leitet seit vergangenem November das Barther Bibelzentrum und hat schon sieben Musicals geschrieben, darunter die Werke "Martin Luther" und "Katharina Lutherin". Premiere von "Bugenhagen" soll am 10. Juni in der Greifswalder Johanneskirche sein. Weitere Aufführungen sind in Stralsund, Altefähr/Rambin, Barth sowie in Hamburg und Schleswig geplant.
Das neue Musical soll "ein Lebensbogen über Bugenhagen" werden, hieß es. Es soll über die praktische Reformationsgeschichte erzählen. Handlungsstränge führen nach Lüneburg, zur Niederdeutschen Bibel, nach Dänemark und Pommern. Bugenhagen sei ein "Chefdiplomat der Reformation" gewesen, sagte Nicole Chibici-Revneanu.

Mitwirkende aus allen Altersgruppen

Johannes Bugenhagen war Freund und Seelsorger Martin Luthers und gilt als Reformator des Nordens. Er verfasste neue Kirchenordnungen unter anderem für Pommern, Braunschweig, Hamburg und Dänemark. 1523 wurde er erster evangelischer Stadtpfarrer in Wittenberg, wo er am 20. April 1558 auch starb.
Das Musical "Bugenhagen" entsteht für ein Laien-Ensemble von knapp 40 Mitgliedern. "Das sind Leute vom Zweitklässler bis zum fast 70-Jährigen", sagte Nicole Chibici-Revneanu. Ein Teil der Mitwirkenden kommt vom "Gospelkombinat Nordost", den die frühere Groß Bisdorfer Gemeindepastorin seit Jahren leitet. Geprobt werden soll vor allem im Bibelzentrum in Barth. (epd)