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Ein Jahr nach der ForuM-Studie: Synode befasst sich mit Missbrauch

Der Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Kirche wird auch bei der Frühjahrstagung der bayerischen evangelischen Landessynode ab 30. März Thema sein. Ein Jahr nach Veröffentlichung der ForuM-Studie wolle das Kirchenparlament wissen, was sich seitdem in der Landeskirche getan habe, sagte Synodenpräsidentin Annekathrin Preidel im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dazu werde die Leiterin der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der bayerischen evangelischen Landeskirche, Martina Frohmader, einen Bericht vor der Synode in Augsburg geben.

Beschlüsse der Synode seien nicht geplant, sagte Preidel. Zunächst müsse die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) entsprechende Beschlüsse treffen, die dann in den einzelnen Landeskirchen weiter bearbeitet werden. Als Beispiel nannte sie einheitliche Anerkennungsleistungen für Betroffene sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie. Die Richtlinie dazu habe der EKD-Rat erst am 21. März verabschiedet. „Für uns als bayerische Landessynode heißt das in der Folge, dass wir frühestens bei unserer nächsten Tagung im Herbst 2025 über Anerkennungsleistungen beschließen können“, sagte Preidel.

Die ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie war im Januar 2024 veröffentlicht worden. Ein unabhängiges Forscherteam ging in der Studie für die Zeit ab 1946 von mindestens 1.259 Beschuldigten, darunter 511 Pfarrpersonen, und mindestens 2.225 Betroffenen in der evangelischen Kirche und der Diakonie aus. Die Forschenden gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Im vergangenen November hatte die EKD-Synode bei strafbaren Fällen Anerkennungszahlungen für Missbrauchsbetroffene in Höhe von mindestens 15.000 Euro beschlossen. (0982/26.03.2025)