Ein Gedenkort für Sinti und Roma ist am Freitag auf dem evangelischen Stadtfriedhof Bayreuth offiziell eröffnet worden. Auf mehreren Stellen wird an die gesellschaftliche Ausgrenzung der Sinti und Roma während der Zeit des Nationalsozialismus erinnert. Vermittelt werden zudem historische Informationen zu deren fortdauernden Diskriminierung nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
Solche Erinnerungsorte seien ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen und eine mahnende Erinnerung an die Schrecken der NS-Gewaltherrschaft, erklärte Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU). Insgesamt fielen geschätzte 220.000 bis 500.000 Sinti und Roma dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer.
Kirchner sprach sich bei der Eröffnung gegen jede Form des Antiziganismus aus. Leider gebe es auch heute noch Vorbehalte gegen Sinti und Roma: “Wir brauchen Weltoffenheit, Toleranz und Aufklärung im Kampf gegen Antiziganismus.” Der Freistaat unterstützt nach eigenen Angaben den Landesverband Deutscher Sinti und Roma in Bayen mit jährlich 662.000 Euro.
Hintergrund für die Wahl des Gedenkortes ist laut Mitteilung das Schicksal der Bayreuther Familie Rose. Auf dem dortigen Stadtfriedhof sind die beiden Sinti Max und Wilhelm Rose beerdigt. Die Brüder wurden in der NS-Zeit in das Konzentrationslager Dachau deportiert und dort ermordet.