Luise Görlach (34) aus Weimar ist freiberufliche Referentin für digitale Selbstbestimmung und will für den Umgang mit digitalen Daten sensibilisieren. Am 14. April bietet sie für den offenen Kanal „Mediatop Neubrandenburg“ eine Online-Veranstaltung zum Thema „Digitaler Frühjahrsputz“ an. Vorab sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd) unter anderem, was sie unter solch einem Reinemachen versteht.
epd: Was verstehen Sie unter digitalem Frühjahrsputz?
Luise Görlach: Die letzten Überbleibsel der Weihnachtsdeko sind nun weggeräumt, wir putzen Fenster und fegen die Straße. Die Zeichen stehen auf Neubeginn. Was wir dabei oft übersehen, ist der Datenmüll, den wir konstant mit uns rumschleppen. Das kann in Form unzähliger Fotos auf dem Handy sein, die wir uns nie anschauen. Oder Apps, deren Zweck uns nicht ganz klar ist und die wir folglich nie nutzen. Aber auch ein E-Mail-Postfach, das immer bis zum Rand gefüllt ist.
Nutzen wir die Energie vom Frühling und denken auch unser digitales Ich mit. Wir sortieren aus: von Medien über Apps bis Kontakte. Das schafft nicht nur Platz für Neues, sondern sorgt auch dafür, dass wir Datenspuren und Akku sparen.
epd: Was sollte dabei gemacht werden?
Görlach: Am besten da beginnen, wo es am leichtesten fällt. Sie wissen nicht, wozu diese App eigentlich dient? Weg damit! Keine Sorge, System-Apps oder „das Internet“ lassen sich nicht löschen. Misten Sie großzügig aus. Haben Sie eine App ein paar Monate nicht genutzt? Löschen! Die Fotos vom letzten Urlaub? Auf ein anderes Speichermedium (zum Beispiel eine externe Festplatte) übertragen. Download-Ordner? Leeren und Dateien ordentlich sortieren. E-Mail-Postfach voll? E-Mails der Größe nach ordnen und die größten zuerst löschen!
epd: Warum ist diese Art von Frühjahrsputz sinnvoll?