Sieben Jahre lang fotografierte Michael Schölzel Passions-Bräuche in Spanien und Sizilien. Seine Bilder sind nun mit Eindrücken zu sehen, die er außerdem hinter den Kulissen der Oberammergauer Passionsspiele 2022 gewann.
Unter dem Motto “Passionen” steht eine demnächst im Oberammergau Museum zu sehende Sonderschau. Vom 5. April bis 25. Mai sind dort Bilder des Berliner Fotografen Michael Schölzel zu sehen, wie es in der Ankündigung heißt. Sieben Jahre lang, von 2017 bis 2024, war er auf den Spuren des Leidenswegs Christi unterwegs, wie dieser im oberbayerischen Oberammergau auf die Bühne gebracht wird und wie in Sizilien und Spanien daran erinnert wird. Der 1952 geborene Schölzel widmet sich seit 2003 der dokumentarischen Fotografie.
In der christlichen Religionsgeschichte bezeichnet die Passion den Leidensweg von Jesus Christus. Zugleich steht der Begriff Passion aber auch für die Hingabe an eine bestimmte Sache, weshalb im Ausstellungstitel der Plural verwendet werde. In Spanien und auf Sizilien (Italien) ist mit “Settimana Santa” die Zeitspanne der Karwoche bis zum Ostersonntag gemeint. In den beiden überwiegend katholisch geprägten Ländern werde dann der Leidensweg Christi und sein Tod am Kreuz direkt in das aktuelle Zeitgeschehen geholt und jedes Jahr aufs Neue im Rahmen einer quasi Inszenierung betrauert. Zugleich komme die intensive Religiosität des Menschen zum Ausdruck.