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Ehrung aus Tschechien für Brüder-Unität

Der Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine wird mit der Dankbarkeitsmedaille der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder geehrt. Die Auszeichnung der Ceskobratrská cirkev evangelická soll am 1. März im tschechischen Turnov an Bischof Friedrich Waas überreicht werden. Damit werde das Engagement der Brüder-Unität für die Gemeindebeziehungen nach Tschechien gewürdigt, teilte die Brüdergemeine am Dienstag in Herrnhut mit.

In Nordböhmen gibt es acht Herrnhuter Gemeinden. Die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder ist den Angaben zufolge mit 55.000 Mitgliedern die größte evangelische Kirche in Tschechien und Schwesterkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Der 1. März wird in der Brüder-Unität als Unitätsgedenktag gefeiert. Im Jahr 1457 hatten sich an diesem Tag in Kunvald im heutigen Tschechien eine Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern versammelt. Diese Bewegung prägte später den Protestantismus in Böhmen und Mähren.

Herrnhut in der Oberlausitz ist seit 1722 Stammsitz der evangelischen Glaubensgemeinschaft der Brüder-Gemeine. Bekannt ist sie etwa durch den Herrnhuter Weihnachtsstern. Weltweit entstanden mehr als 30 Siedlungen durch die Missionstätigkeit der Herrnhuter Brüdergemeine.

Gegründet wurde Herrnhut im 18. Jahrhundert von protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Mähren, die vor der römisch-katholischen Gegenreformation nach Sachsen geflüchtet waren. Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) bot ihnen Asyl, und sie durften sich auf seinem Landbesitz ansiedeln. Dort gründeten sie die bis heute existierende evangelische Freikirche.