Das ist vielleicht eine Erklärung, eine Entschuldigung ist es nicht: Der wirtschaftliche Druck, der auf dem Unternehmen laste, so meinte der Hannoversche Landesbischof Ralf Meister im Blick auf den VW-Skandal, führe dazu, dass „Grundkategorien, die für einen ehrbaren Kaufmann selbstverständlich waren“, heute nicht mehr gälten (Seite 4).
Tricksen, täuschen, tarnen – um auf dem globalen Markt bestehen zu können? Man kann nur hoffen, dass Machenschaften wie bei VW, deren Konsequenzen auf das Unternehmen und seine Belegschaft sowie auf die gesamte deutsche Volkswirtschaft in ihrem vollen Ausmaß noch längst nicht abzuschätzen sind, nicht das verbreitete Geschäftsgebaren hiesieger Unternehmen sind.
Vertrauen muss die Basis des menschlichen Miteinanders bleiben. Auch im Geschäftlichen. So banal die Redensart ist, so wahr ist sie: Ehrlich währt am längsten.
Der VW-Skandal erinnert daran, dass Betrügereien vielleicht kurzfristig Erfolg bringen, dass sie sich langfristig aber niemals auszahlen.