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Dürer-Haus würdigt seine Retterinnen

Nach einem öffentlichen Aufruf kann im Nürnberger Dürer-Haus künftig in der Dauerausstellung des Museums an den Einsatz der „Retterinnen des Dürer-Hauses“ erinnert werden.

Nach einem öffentlichen Aufruf kann im Nürnberger Dürer-Haus künftig in der Dauerausstellung des Museums an den Einsatz der „Retterinnen des Dürer-Hauses“ erinnert werden. Im Zweiten Weltkrieg retteten zwei Frauen das Haus vor den Flammen: Marie Falcke (1890-1966) und ihre Tochter Gertrud Frank (1920-2003), teilte das Museum am Mittwoch mit. Vor wenigen Monaten hatten die Museen der Stadt Nürnberg über die Medien nach Bildern von und Informationen zu den Frauen gesucht. „Die Resonanz war überwältigend“, sagte Museumsleiterin Christine Demele laut Mitteilung.

Aus der Bevölkerung seien zahlreichen Rückmeldungen und Anrufe eingegangen, auch von den Kindern von Gertrud Frank, die Bilder zur Verfügung stellten und das Vorhaben unterstützten. „Dass das Albrecht-Dürer-Haus bis heute als ältestes erhaltenes Künstlerhaus nördlich der Alpen Besucherinnen und Besucher aus aller Welt empfangen kann, ist maßgeblich dem Einsatz von Marie Falcke und Gertrud Frank zu verdanken. Ich freue mich über die nun erfolgende Würdigung der beiden Frauen“, sagte Bürgermeisterin Julia Lehner.

Marie Falcke war der Mitteilung zufolge als Witwe des Nürnberger Malers August Falcke von 1930 bis 1956 Hausverwalterin des Dürer-Hauses. Sie lebte zusammen mit ihrer Tochter in einer Dienstwohnung im dritten Stock. Während der Kriegsjahre blieben sie unter widrigsten Umständen im Dürer-Haus wohnen und löschten kleinere Brände selbst. Der 25-jährigen Gertrud sei es im Chaos der zerstörerischen Luftangriffe vom 21. Februar 1945 gelungen, die völlig überlastete Feuerwehr zu den brennenden Nachbarhäusern des Dürer-Hauses zu rufen, wodurch ein Übergreifen der Flammen verhindert wurde.

Während sich die Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung umgehend in Form einer Ehrengabe erkenntlich gezeigt habe, stehe eine Würdigung der Stadt bis heute aus. Um das zu ändern, soll der beiden Frauen zukünftig im Albrecht-Dürer-Haus gedacht und ihre Geschichte in der Dauerausstellung erzählt werden. (00/2913/06.09.2023)