Heranwachsende fühlen sich von Familien und Gleichaltrigen immer weniger unterstützt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation. Wichtige Ansprechpartnerin bleibt ihre Mutter.
Kindern und Jugendlichen in Europa, Zentralasien und Kanada fehlt es zunehmend an Hilfe innerhalb der Familie. Laut einer am Mittwoch von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichten Studie sprachen im Jahr 2022 lediglich 67 Prozent der Befragten von einem “hohen Maß an familiärer Unterstützung”. Im Jahr 2018 sagten das noch 73 Prozent.
Besonders betroffen sind demnach Mädchen: Der Wert sank um acht Prozentpunkte und liegt nun bei 64 Prozent. Mehr Unterstützung erhalten sie jedoch durch Gleichaltrige. Der Wert sank zwar von 67 auf 62 Prozent, liegt aber höher als bei allen Befragten (58 Prozent).
Jungen gaben indes an, stärker von Lehrern unterstützt zu werden. Während es bei den Mädchen etwas mehr als ein Drittel waren, sagten das bei den Jungen fast die Hälfte. Der schulische Druck nahm laut Studie aber für beide Gruppen zu: 63 Prozent der 15-jährigen Mädchen (2018: 54 Prozent) empfanden ihn als hoch, während das bei den gleichaltrigen Jungen (2018: 40 Prozent) 43 Prozent sagten.
Wichtige Ansprechpartnerin ist bei Mädchen (86 Prozent) wie Jungen (81 Prozent) ihre Mutter. Hingegen gaben nur 62 Prozent der Mädchen an, über belastende Dinge mit ihrem Vater zu sprechen; 78 Prozent bei den Jungen.
“Wir müssen in unseren Schulen Räume schaffen, in denen sich jeder Schüler gesehen, gehört und unterstützt fühlt”, sagte die Mitautorin des Berichts, Irene Garcia-Moya. Entsprechende Programme sollten sich “auf die Förderung des emotionalen Wohlbefindens konzentrieren, um widerstandsfähige zukünftige Generationen zu fördern”.
Für die Studie “Health Behaviour in School-aged Children” (“Gesundheitsverhalten von Kindern im Schulalter”) befragte die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2022 nach eigenen Angaben rund 280.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 11, 13 und 15 Jahren in 44 Ländern und Regionen Europas, Zentralasiens und Kanadas.