Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) hat sich für eine bessere gesellschaftliche Teilhabe für Menschen aus dem Autismus-Spektrum ausgesprochen. Dazu gehöre eine möglichst frühzeitige Diagnose der unterschiedlichen Formen und Ausprägungen von Autismus, sagte die Ministerin am Freitag anlässlich der Zukunftskonferenz Autismus in Stralsund, wie ihr Ministerium mitteilte. „Darüber hinaus ist eine möglichst große Offenheit in den Bereichen Kita, Schule, Ausbildung und Beruf, Wohnen und Freizeit notwendig, damit Menschen aus dem Autismus-Spektrum ihr Leben so eigenständig leben können wie dies individuell möglich ist“, sagte sie. Wichtig sei auch eine bestmögliche Vernetzung, damit alle beteiligten Akteurinnen und Akteure voneinander wissen und die erforderliche Unterstützung zuverlässig ankommt.
Nach aktuellem Forschungsstand sind laut Mitteilung etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung dem Autismus-Spektrum zuzurechnen. „Dies bedeutet, dass von den vielfältigen Formen des Autismus, wie frühkindlicher und Asperger-Autismus, deutschlandweit über 800.000 Menschen betroffen sind, in Mecklenburg-Vorpommern demzufolge etwa 15.000 Personen“, sagte die Ministerin.
Autismus ist den Angaben zufolge eine neurologische Entwicklungsstörung. Menschen mit Autismus können soziale und emotionale Signale nur schwer einschätzen und haben Schwierigkeiten, diese auszusenden. Sie können große Probleme mit veränderten Handlungsabläufen oder veränderten Details der persönlichen Umgebung haben und zum Teil sehr stark darauf reagieren. Hinzu kommen häufig psychische Begleitstörungen wie übergroße Befürchtungen, Phobien, Schlaf- und Essstörungen sowie Wutausbrüche und fremd- oder selbstverletzende Verhaltensweisen.