Der russische Regimekritiker Alexej Nawalny (1976-2024) ist am Sonntag postum mit dem Friedenspreis Dresden geehrt worden. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung nahm die Witwe des im Februar gestorbenen Oppositionsführers, Julia Nawalnaja, im Dresdner Schauspielhaus entgegen. Gewürdigt wurde damit Nawalnys Einsatz für Freiheit, Demokratie und Frieden.
„Der Widerstand des Oppositionspolitikers war und ist ein ermutigendes Beispiel für alle Menschenrechtsverteidiger, die seine Aktivitäten fortsetzen“, hieß es zur Begründung. Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck nannte Nawalny in seiner Laudatio einen „Angstgegner“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Kein anderer Oppositioneller sei so charismatisch wie Nawalny gewesen. Kein anderer habe Zehntausende zu Protesten auf die Straße bringen können. Keinem anderen sei es über viele Jahre gelungen, mit unorthodoxen Methoden die Regierung so zu herauszufordern, sagte Gauck.
Der 47-jährige Kreml-Kritiker Nawalny war am 16. Februar im Straflager „Polarwolf“ am Polarkreis in Sibirien zusammengebrochen und gestorben. Die Todesursache wurde nicht unabhängig geklärt. Er saß seit 2021 in Russland in Lagerhaft. 2020 überlebte er einen Giftanschlag.
Der Friedenspreis Dresden wird seit 2010 an Menschen verliehen, die sich in besonderem Maße um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Friedenspreisträgern zählen der letzte Staatspräsident der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträger, Michail Gorbatschow, und der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim.