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Dresden ruft zur Solidarität mit Juden auf

Die Dresdner evangelischen Kirchenbezirke haben gemeinsam mit Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) zur Solidarität mit den Mitbürgerinnen und Mitbürgern jüdischer Herkunft und jüdischen Glaubens aufgerufen. Die Ereignisse im Nahen Osten hätten das Klima auch in Dresden verändert, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Aufruf. Antisemitismus werde zunehmend offener zur Schau getragen.

Das könne und dürfe die demokratische Zivilgesellschaft weder unwidersprochen hinnehmen, noch dürfe sie tatenlos zusehen. Der Gedenktag am 9. November sei nicht bloße Erinnerung. Mit diesem Tag gehe die Verpflichtung einher, jüdisches Leben auch in Dresden zu fördern und zu bewahren. Der 9. November 1938 habe gezeigt, in welche unendlichen Abgründe Antisemitismus führe. Deshalb ende das Recht auf freie Meinungsäußerung, wo Antisemitismus, wo Verharmlosung der Verbrechen des Holocausts beginnen oder Israel das Existenzrecht abgesprochen werde.

Dirk Hilbert und Superintendent Christian Behr bezeichneten es als Aufgabe der demokratischen Stadtgesellschaft, sich schützend vor alle Menschen jüdischer Herkunft und jüdischen Glaubens zu stellen. Alle Dresdnerinnen und Dresdner seien aufgefordert, diese Solidarität lebendig werden zu lassen. Dies gelte für den Arbeitsplatz, die Schule, die Straßenbahn, in den sozialen Medien und an allen Orten, an denen Vorurteile oder Hass den Bürgerinnen und Bürgern begegnen könnten.