Zum vierten Jahrestag des islamistischen Messerattentates auf ein schwules Touristenpaar in Dresden haben die Opferbeauftragten des Bundes und der Länder Sachsen und Nordrhein-Westfalen die freiheitliche Demokratie betont. Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober (FDP), erklärte am Freitag: „Solche unbegreiflichen Taten sind Angriffe auf uns alle – auf unsere offene, vielfältige und freie Gesellschaft.“ In Dresden sollte am Abend an das Attentat erinnert werden, bei dem im Oktober 2020 ein Mann an den Folgen seiner Verletzungen starb und sein Partner schwer verletzt wurde.
Kober betonte: „Wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen solidarisch und unterstützend an der Seite der Betroffenen.“ Hass und Intoleranz hätten keinen Platz im Land. Das Paar aus Nordrhein-Westfalen war am 4. Oktober 2020 von einem jungen Syrer in der Dresdner Innenstadt niedergestochen worden.
Im Mai 2021 hatte das Oberlandesgericht Dresden den Täter wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte das Paar laut dem Gerichtsurteil aus einer radikal-islamistischen Gesinnung heraus und aus Hass auf Schwule angegriffen.
Die Opferschutzbeauftragte von Nordrhein-Westfalen, Barbara Havliza (CDU), erklärte zum Jahrestag: „Wir lassen nicht zu, dass feige und brutale Straftäter unser freies gesellschaftliches Leben einschränken oder gar zerstören.“ Auch Sachsens Opferbeauftragte, Iris Kloppich, wertet die Tat als Angriff auf die freiheitliche Gesellschaft: Der Täter habe sich die Opfer wahllos herausgegriffen. Es hätte „jeden von uns treffen können“, sagte sie.