Die Düsseldorfer Bildhauerin und Regisseurin Marlin de Haan sucht Frauen und Männer, die 1964 in Dortmund an einem mehrtägigen Belegungstest im atomsicheren „Sonnenbunker“ teilgenommen haben. Für ihr Projekt „Practising Apocalypse“ als Gastkünstlerin bei Urbane Künste Ruhr wolle sie mit den Zeitzeugen des Experiments über ihre damaligen Erfahrungen sprechen, teilte Urbane Künste Ruhr am Donnerstag in Bochum mit. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit dem Ereignis von 1964 solle eine performative Arbeit entstehen.
Der Dortmunder „Sonnenbunker“ war ein Ende des Zweiten Weltkrieges fertiggestellter Hochbunker, der von 1959 bis 1963 zum ersten „atomsicheren“ Bunker in Deutschland umgebaut wurde. Vom 8. bis 14. Juni 1964 fand ein sogenannter Belegungstest statt: 144 Bürgerinnen und Bürger ließen sich freiwillig sechs Tage und Nächte in dem Gebäude einschließen. Unter Beobachtung wurden die technischen Funktionen des Bunkers und das Verhalten der eingeschlossenen Personen getestet und dokumentiert.