Arte zeigt einen erschütternden Film über den Genozid an den Jesiden. Die Dokumentation “Die Engel von Sinjar” macht anhand einer Familie auf das Schicksal einer ganzen ethnisch-religiösen Gruppe aufmerksam.
In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Im Nordirak überlebt die junge Hanifa aus der Stadt Sinjar wie durch ein Wunder den Terror des Islamischen Staates. Die Fundamentalisten errichteten 2015 unter den Jesiden eine grausame Herrschaft. Sie töteten unzählige Männer, entführten Mädchen, Frauen und Kinder oder hielten sie als Sklavinnen, vergewaltigten, verkauften oder töteten sie. Hanifa ist eine der wenigen, die dem Angriff auf ihre Stadt entkam und nun mit allen Mitteln versucht, ihre fünf jüngeren Schwestern aus den Händen ihrer Peiniger zu befreien.
Nachdem ihre Heimat vom IS-Terror befreit wurde, begleitet der Dokumentarfilm von Hanna Polak von 2022 die junge Frau bei ihrer gefährlichen Suche nach ihren Geschwistern. Unermüdlich kämpft sie für ihre Familie und fordert damit gleichzeitig Gerechtigkeit und Frieden für das jesidische Volk ein.
Die Aussagen jesidischer Frauen über Vergewaltigung, Folter, Versklavung und andere unvorstellbare Verbrechen der IS-Kämpfer sind oft nur schwer zu ertragen. Der sehenswerte Film macht über das Schicksal einer einzelnen Familie auf eine ganze ethnisch-religiöse Gruppe aufmerksam. Dabei erfährt man auch einiges über Mythologie und Religion der Jesiden. Das größte Verdienst von “Die Engel von Sinjar” besteht darin, auf den Kampf der Jesiden für Unabhängigkeit und Frieden aufmerksam zu machen.