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DOK-Filmfestival stellt Situation in Osteuropa in den Fokus

Das am 8. Oktober beginnende internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilme DOK Leipzig nimmt vor allem die spannungsgeladene Situation in Mittel- und Osteuropa sowie die Beziehung zu Russland in den Blick. Dazu kommen eine Reihe ukrainischer Filmemacher zur DOK, wie Festivalleiter Christoph Terhechte am Donnerstag in Leipzig ankündigte. Zur Eröffnung wird der Film “White Angel – Das Ende von Marinka” des Journalisten und Regisseurs Arndt Ginzel über Evakuierungseinsätze vom Sommer 2022 in der Ostukraine gezeigt.

Bis zum 15. Oktober sind 225 Dokumentar- und Animationsfilme aus 60 Ländern zu sehen. In den Wettbewerben konkurrieren 71 Filme um die Goldenen und Silbernen Tauben, darunter 35 Weltpremieren. Erstmals wird die Zahl der Wettbewerbe von sechs auf vier reduziert, auch wird nicht mehr zwischen Lang- und Kurzfilmen unterschieden.

Terhechte erläuterte: “Nachdem während der Pandemie viele Filme mit persönlichen Zugängen entstanden sind, blicken die Beiträge in diesem Jahr wieder verstärkt auf gesellschaftlich und politisch übergreifende Themen, auch um zu verstehen, was in der Gegenwart passiert oder wie wir die Zukunft anders gestalten können.”

Unter den Produktionen sind sowohl Debütfilme als auch Streifen etablierter Filmschaffender. Thematisch geht es um Migration und Fluchtgeschichten, den Umgang mit der Corona-Pandemie, die Unsichtbarkeit von häuslicher Gewalt, Missbrauchsfälle im kirchlichen Kontext, Spuren der Kolonialzeit, Rassismus sowie den medialen Umgang mit Abtreibungen.

Die Rubrik “Retrospektive” richtet den Fokus auf Widerstand gegen kommunistische Regime im Ostblock. Sie präsentiert zeitgenössische filmische Dokumentationen, die an der Zensur vorbei und der politischen Verfolgung zum Trotz entstanden.