Sachsens Kultusministerium will im Frühjahr 2024 ein Strategiepapier zur Weiterentwicklung der schulischen Bildung vorlegen. Das kündigte der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Donnerstag in Dresden an. Vorausgegangen waren fünf regionale Diskussionsforen im Rahmen des Projektes Bildungsland Sachsen 2030 zur Schule der Zukunft.
Dabei wurden rund 200 Handlungsempfehlungen von Expertenräten auf ihre Praxistauglichkeit geprüft. Die Rückmeldungen zeigten, wie kontrovers die Frage nach der Schule der Zukunft diskutiert werde, sagte Piwarz. Auf große Zustimmung sei die Empfehlung zur Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler bei der Gestaltung von Unterricht gestoßen.
Auch der Vorschlag, Konzepte für selbstorganisiertes Lernen an Schulen zu entwickeln, wurde positiv aufgenommen sowie die Empfehlung, Lerninhalte aller Fächer auf Relevanz für Kompetenzerwerb zu prüfen. Ferner wurden berufliche Orientierung in den Schulen befürwortet und der Vorschlag, dass Schulen 25 Prozent der Unterrichtsstunden eigenverantwortlich gestalten können.
Laut Piwarz wurde dagegen kontrovers diskutiert, den Schulalltag stärker am Biorhythmus der Kinder und Jugendlichen zu orientieren. Auch der Einsatz digitaler Lernmodule bei Stundenausfall stieß auf wenig Zustimmung. Digitale Medien dürften und könnten keine Lehrkräfte ersetzen, hieß es aus den Foren.
Kontrovers sei zudem diskutiert worden, Noten alternativ etwa durch digital gestützte Rückmeldeformate zu ersetzen. Uneinigkeit herrsche überdies über die mögliche Abschaffung von Kopfnoten etwa für soziales Verhalten.