Der ehemalige Leiter der Berliner Bahnhofsmission am Zoo, Dieter Puhl, geht zum Ende des Monats in den Ruhestand. Die Berliner Stadtmission würdigte den derzeitigen Leiter der „Stabsstelle christliche und gesellschaftliche Verantwortung“ am Donnerstag als einen umtriebigen Macher und Mann mit Herz. Er habe es „salonfähig gemacht, Gutes zu tun und darüber zu reden“. Der Sozialarbeiter mit der Schiebermütze habe 31 Jahre lang bei der Berliner Stadtmission gewirkt.
Puhl leitete von 2009 bis 2019 die Bahnhofsmission am Zoo. Für seine Verdienste wird er am Sonntag mit dem Berliner Landesorden geehrt.
Nach Angaben der Stadtmission hat Puhl zuvor im Projekt Wohnungsarbeit für obdachlose Männer und Frauen in der Wohnhilfe Lenaustraße gearbeitet und später die ambulante Wohnhilfe am Chamissoplatz mit aufgebaut. Anschließend habe er gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen die Begleitung von Menschen im Maßregelvollzug umstrukturiert.
Puhl mache seit mehr als 30 Jahren unermüdlich auf jene aufmerksam, die unter menschenunwürdigen Bedingungen auf der Straße leben, hieß es weiter. Missstände anzuprangern und dazu aufzurufen, sie zu beseitigen, sei seine Passion.
Stadtmissions-Direktor Christian Ceconi sagte, Dieter Puhl habe sich in unzähligen Gesprächen mit Politikern, Unternehmern, interessierten Berlinern und Medienschaffenden zu einem kreativen Sprachrohr für die Bedürftigen dieser Stadt entwickelt: „Jene, die wegschauen, hat er eingeladen hinzuschauen, in Beziehung zu gehen und sich zu engagieren.“ Puhl sei ein „Menschenfänger im besten Sinne und zum Besten der Stadt“.