In der ZDF-Satiresendung “Die Anstalt” nimmt Max Uthoff seit Jahren das politische Geschehen in den Blick. Teils verzweifelt er als Isaac Newton an der Dummheit der Menschen. Nun gibt es einen besonderen Preis für ihn.
Der Kabarettist Max Uthoff (57) erhält den von der Stadt München vergebenen Dieter-Hildebrandt-Preis 2025. Dies gab die Stadt am Mittwoch bekannt. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2016 für anspruchsvolles politisches und gesellschaftskritisches Kabarett vergeben. Gewürdigt werden Einzel- oder Ensembleleistungen, reine Wortprogramme oder Musikkabarett. Bisherige Träger sind Claus von Wagner, Josef Hader, Andreas Rebers, Christine Prayon, Frank-Markus Barwasser, Sarah Bosetti, Severin Groebner, Maren Kroymann und zuletzt Till Reiners.
In der Begründung der Jury heißt es, Uthoff stehe wie kaum ein anderer für tiefgründiges politisches Kabarett. Mit analytischem Scharfsinn, einem feinen Gespür für sprachliche Präzision und seinem unbestechlichen Blick auf Missstände erhebe dieser die Satire zur Kunstform und den kritischen Diskurs zur Pflicht einer mündigen Gesellschaft.
Einem bundesweiten Publikum ist Uthoff vor allem durch die “Die Anstalt” im ZDF bekannt, die er seit 2014 gemeinsam mit Claus von Wagner präsentiert, wie es heißt. Darin zeige er eine “beeindruckende Kontinuität auf hohem Niveau, zudem aber auch eine bemerkenswerte komödiantische Entwicklung”. Habe er zunächst – auch aufgrund seines Erscheinungsbildes mit hoher Stirn und ernster Miene – oft den “seriösen” Part übernommen, habe er sich im Laufe der Zeit zum facettenreichen Charakterspieler entwickelt, der die Rolle eines an der Dummheit der Menschen verzweifelnden Isaac Newton ebenso beherrsche wie die eines an der eigenen Überheblichkeit scheiternden Friedrich Merz.
Uthoff wuchs in der Schwabinger Kabarettszene auf, sein Vater Reiner Uthoff gründete 1965 das Münchner Rationaltheater. Seit 2007 ist er als Solo-Kabarettist aktiv. Laut Jury ist Uthoff ein Kabarettist in bester Hildebrandtscher Tradition. Er meistere die solistische Form ebenso mühelos wie den schnellen Dialog oder das kreative Ensemblespiel. Sein Stil sei intellektuell brillant, sein Sarkasmus nie zynisch. “In Zeiten von so grundstürzender Krisenhaftigkeit, dass viele sich in lähmende Resignation zurückziehen, könnte es keinen besseren Preisträger als Max Uthoff geben”, so das Urteil.
Benannt ist die Auszeichnung nach dem Kabarett-Urgestein Dieter Hildebrandt (1927-2014). Dieser war Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und durch die Fernsehsendungen “Notizen aus der Provinz” und “Scheibenwischer” bekannt.