UK 46/2018, Erster Weltkrieg (Seite 11: „Gerettet, was zu retten war“ und „Millionen Tote und ein schweres Erbe“)
Ich war während meiner Schulzeit mit einer Berufsschulklasse drei Wochen auf einem deutschen Soldatenfriedhof in Nordfrankreich aus dem Ersten Weltkrieg zur Gräberpflege. Meine Schüler, circa 17, 18 Jahre alt, kamen ganz verstört zu mir und berichteten, dass die Toten dort alle ungefähr in ihrem Alter waren. Die Offiziere waren Mitte 20 und die Feldwebel über 50.
Über dem Eingang des Friedhofes war eine große Inschrift: „Wir liegen hier zur Mahnung für die Nachfolgenden, daß das nie wieder passiert“.
Und direkt daneben war ein Soldatenfriedhof aus dem Zweiten Weltkrieg mit noch mal so einem Text! Man hatte nichts dazugelernt!
Allerdings traf ich später beteiligte Schüler wieder, die deswegen den Wehrdienst verweigerten. Sie sagten mir, das Erlebnis hätte sie nachhaltig beeinflusst.
Müssen denn alle erst solche Erfahrungen machen, um endlich dazuzulernen, dass Krieg und Gewalt keine Lösungen sind?
Heiner van den Bosch, Gronau
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