Auf das Konto der rechtsextremistischen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) gehen zwischen den Jahren 1998 und 2011 mehrere Raubüberfälle und Bombenanschläge. Zwischen den Jahren 2000 und 2007 ermordete der NSU zehn Menschen – neun Männer türkischer und griechischer Herkunft sowie die baden-württembergische Polizistin Michèle Kiesewetter.
Ans Licht kamen die Taten des NSU erst im Jahr 2011 durch die Selbstenttarnung der Terrorgruppe. Hinter den Morden stand das Neonazi-Trio um Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe. Böhnhardt und Mundlos töteten sich im November 2011 in Eisenach nach einem Banküberfall auf der Flucht vor der Polizei selbst. Zschäpe veröffentlichte danach ein Bekennervideo und wurde kurze Zeit später festgenommen. 2013 begann der Prozess gegen sie und vier weitere Helfer des NSU vor dem Münchner Oberlandesgericht.
Im Juli 2018 wurde Zschäpe zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, das Gericht stellte außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Das 3.000 Seiten umfassende schriftliche Urteil legte das Gericht 2020 vor. Die Strafe sitzt Zschäpe in der JVA Chemnitz ab. Im Rahmen der Ermittlungen gab es später erhebliche Kritik an den Verfassungsschutzbehörden und an der Rolle der V-Männer. (2806/02.09.2025)