Artikel teilen:

Die schlimmsten Katastrophen bei Fußballspielen

Massenpaniken und Unfälle bei Fußballspielen sind fast so alt wie der Fußball selbst. Die Katastrophe im Brüsseler Heysel-Stadion vor 40 Jahren markiert weder den Beginn noch das Ende einer Reihe tödlicher Vorfälle.

Im April 1902 gab es beim Länderspiel Schottland-England in Glasgow 25 Tote und mehr als 500 Verletzte, als eine neu gebaute Tribüne einstürzte. Eine Massenpanik in Lima beim Qualifikationsspiel Peru-Argentinien kostete am 24. Mai 1964 rund 350 Menschenleben und 500 Verletzte.

Nach Ausschreitungen um ein umstrittenes Tor bei einem Lokalderby im türkischen Kayseri am 17. September 1967 gab es 43 Tote und 600 Verletzte, nur neun Monate später im argentinischen Buenos Aires bei einer Panik nach Spielende gar 74 Tote. Massenpaniken waren die Ursachen für je 50 bis 66 Tote 1971 beim Lokalderby im schottischen Glasgow, 1974 in Kairo und 1982 bei einem Europacup-Spiel in Moskau.

Nur zwei Wochen vor der Katastrophe von Heysel brannte im Mai 1985 im englischen Bradford eine Holztribüne ab (56 Tote, 265 Verletzte); 1988 sorgte ein Hagelsturm für eine Massenpanik in Kathmandu/Nepal (93 Tote, 100 Verletzte). Im April 1989, nur vier Jahre nach Heysel, war es wieder ein Spiel des FC Liverpool, das in Sheffield-Hillsborough auf einer überfüllten Stehplatztribüne 97 Menschenleben und 766 Verletzte kostete.

Kurz hintereinander zwei Katastrophen des Jahres 1996: Im libyschen Tripolis kam es nach einer Schiedsrichterentscheidung zu Massenausschreitungen und Schießereien zwischen Anhängern des Gaddafi-Regimes und Regierungsgegnern (70 Tote). Und in Guatemala-Stadt gab es bei einem Länderspiel gegen Costa Rica auf überfüllter Tribüne 84 Tote.

Im Mai 2001 sorgte überzogener Polizeieinsatz in Accra/Ghana für eine Panik mit 126 Toten und 150 Verletzten; das Gleiche im indonesischen Kepanjen im Oktober 2022 mit 135 Toten und mindestens 580 Verletzten. Im ägyptischen Port Said forderten 2023 gewalttätige Ausschreitungen 74 Tote; etwa 1.000 Menschen wurden verletzt.