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Die Bibel lesen

Woche vom 1. bis 7. August

Sonntag:    Psalm 63
Montag:    Apostelgeschichte 27,13-44
Dienstag:    Apostelgeschichte 28,1-16
Mittwoch:    Apostelgeschichte 28,17-31
Donnerstag:    2. Könige 2,1-18
Freitag:    2. Könige 4,1-7
Samstag:    2. Könige 5,1-19a

Wir kommen zum Ende unserer Betrachtung des Berichtes über die Anfänge des Christentums durch die Apostelgeschichte. Sie ist auch ein Dokument der Auseinandersetzung zwischen dieser zunächst innerjüdischen Gruppe von Jesusanhängern und ihrer zunehmenden Entwicklung zu einer eigenständigeren Gruppe, aus der schließlich das Christentum als eigene Größe entsteht. Darauf hat zu Recht der Verfasser eines Leserbriefes hingewiesen. Diese Entwicklung ist schon zu erkennen, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt abgeschlossen. Mit ihr gehen auch gegenseitige Verwerfungen einher, die die Apos­telgeschichte stärker benennt als Paulus selbst in seinen Briefen.

Ich schreibe diesen Text einen Tag, nachdem riesige Wassermengen in unserer Region zu Überflutungen, Evakuierungen, auch Todesfällen geführt haben. Die Warnung des Paulus, die Fortsetzung der Fahrt nach Rom sei zu gefährlich, wird nun Wirklichkeit. Das Schiff gerät in einen heftigen Sturm – die Rettung der Besatzung und der Passagiere wird immer unwahrscheinlicher. In dieser Situation wird Paulus zum Tröster: In einer nächtlichen Botschaft hat er die Zusage bekommen, dass niemand umkommen werde. Das Schiff zerbirst, aber alle können sich auf die nahe Insel Malta retten. Ermutigung mit gutem Grund in Zeiten der Bedrohung durch einen Gefangenen: Was für eine Rolle für Träger der Christusbotschaft! Mit einer Mahlgemeinschaft wird diese Stärkung bekräftigt!

Gastfreundlich werden die Gestrandeten auf Malta aufgenommen. Ach, wäre das heute im Mittelmeer auch so!

Paulus übersteht die Folgen eines Schlangenbisses, heilt Kranke. Für die Weiterfahrt werden sie gut versorgt. In Etappen geht es weiter nach Rom. Glaubensgeschwister holen ihn ab. Paulus darf – bewacht von einem Soldaten – eine eigene Wohnung beziehen. Für die Geschwister in Rom hat Paulus bereits zuvor einen Brief geschrieben – die Summe seiner Theologie! Paulus berichtet den Juden von seiner Appellation an den Kaiser. Im Römerbrief ringt er um das Heil für Juden und Christusanhänger. So lädt er auch in Rom ein, das Reich Gottes wahrzunehmen, in Jesus die Erfüllung des Gesetzes zu sehen und nicht den Gegensatz zum Judentum. Manche überzeugt er, andere nicht (wie das bis heute so ist). Die Apostelgeschichte endet trotz eines warnenden Prophetenwortes mit der Heilszusage, dass auch den Nichtjuden das Heil bekannt gemacht und es von ihnen angenommen wird.

Zwei Jahre kann Paulus das Evangelium in Rom ungehindert predigen. Das Ende seines Prozesses wird nicht berichtet. Wichtiger ist: Das Evangelium ist im damaligen Mittelpunkt der Welt angekommen!