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Die Bibel lesen

Woche vom 2. bis 8. Juli

Sonntag:         Psalm 12
Montag:          Apostelgeschichte 13, 44-52
Dienstag:       Apostelgeschichte 14, 1-7
Mittwoch:     Apostelgeschichte 14, 8-20a
Donnerstag: Apostelgeschichte 14, 20b-28
Freitag:           Apostelgeschichte 15, 1-12
Samstag:       Apostelgeschichte 15, 13-35

Die erste Missionsreise hat begonnen. Ein Blick auf die Karte genügt, um zu erkennen, dass für Paulus das Schiff das wichtigste Transportmittel war. In aller Regel wurde auf See nur in der Sommersaison gefahren. Die Kapitäne brachen früh auf und segelten, wenn möglich in Sichtweite der Küste, zum nächsten Zielhafen. Die älteste bekannte See-Linie führte von Griechenland über Rhodos nach Antiochia, dann südlich nach Alexandria und dann an der nordafrikanischen Küste entlang bis nach Gibraltar.

Paulus hatte Rom, die Welthauptstadt, im Blick. Die erste Station dahin ist Zypern, wo Paulus sogleich auf den politischen Machtinhaber zugeht. Dieser Sergius, der auch der Kleine, Paulus, genannt wurde, ist offen für die Botschaft. Die vorübergehende Blindheit des Zauberers, der hier weniger im Sinne eines Magiers oder Taschenspielers zu verstehen ist, sondern mehr als ein kluger Berater, ist schwierig zu deuten. Jedenfalls ist der neue Geist, den Paulus bringt, stärker als die alten Zaubergeister oder was auch immer dahintersteckte.

Der Weg des Apostels führt weiter auf den alten Routen zuerst nach Pamphylien. Das ist die Gegend um Antalya. Von dort ziemlich genau nach Norden kommt man nach Antiochia in Pisidien. Die früher blühende Großstadt liegt heute als Ausgrabungsstätte bei Yalvac. Wahrscheinlich im 8.Jahrhundert wurde sie im „Arabersturm“ zerstört, aber es spielten wohl auch wirtschaftliche Gründe und Erdbeben eine Rolle. Die Ausgrabungen legten erstaunliche Reste aus römischer, also auch frühchristlicher Zeit frei, vor allem zwei byzantinische Kirchenruinen, von denen die Basilika als älteste Kirche Kleinasiens gilt. Die Rede, die Paulus dort hielt, ist wiederum als Musterrede überliefert. Es ist eine jüdisch geprägte Rede, die mit Zitaten aus dem ersten Testament argumentiert und ihre innere Logik aus der jüdischen Heilsgeschichte entwickelt. Es waren aber auch zum Judentum Übergetretene dabei und offensichtlich hat plötzlich die „ganze Stadt“ (44) Interesse an der neuen Botschaft.

Es geht weiter nach Ikonion und Lystra. Da führt eine Heilung zu Missverständnissen. Paulus stellt richtig: Wir sind keine Götter! Mit neuen Argumenten geht Paulus auf die Heiden, die Nicht-Juden also, zu (15ff.). Die Trennlinien zum Judentum tun sich auf. Schließlich wird sogar eine hohe Versammlung in Jerusalem einberufen, und da wird nach intensivem Streit entschieden: Eine Beschneidung nach der Ordnung des Mose ist zur Seligkeit nicht(mehr) notwendig! Ein folgenreicher Beschluss!