Der pfälzische Diakoniepfarrer Albrecht Bähr hat die für das Frühjahr
angekündigte Schließung der insolventen Ökumenischen Sozialstation Lambsheim im Rhein-Pfalz-Kreis kritisiert. Rund 160 Patientinnen und Patienten und deren Angehörige seien im Ungewissen über die weitere Versorgung, sagte Bähr am Montag in Speyer. Bis spätestens zum 31. März wird die Sozialstation laut dem Insolvenzverwalter den Betrieb vollständig einstellen. Das Ende der Einrichtung aus wirtschaftlichen Gründen hatte die Gläubigerversammlung vor Weihnachten beschlossen, die Suche nach einem neuen Träger war erfolglos geblieben.
Bähr stellte in Aussicht, dass die benachbarten Ökumenischen Sozialstationen in Ludwigshafen, Frankenthal und Böhl-Iggelheim zukünftig mit Lambsheimer Mitarbeitenden zumindest teilweise Patienteninnen und Patienten der Sozialstation Lambsheim aufnehmen könnten. Die drei Sozialstationen suchten Personal, Anfragen würden bereits geprüft, sagte Bähr, der auch Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für die Ökumenischen Sozialstationen ist.
Das Diakonische Werk Pfalz habe „ein gesellschaftliches Interesse daran, dass Menschen nicht ohne die notwendige Versorgung im häuslichen Umfeld zurückbleiben und Angehörige nicht ohne Unterstützung sind“, sagte Bähr. Für den Sicherstellungsauftrag einer bedarfsgerechten Pflege seien die Kranken- und Pflegekassen zuständig. Eine Übernahme der gesamten, von einem ehrenamtlichen Verein geführten Lambsheimer Sozialstation mit ihren 29 Mitarbeitenden wäre für keine der benachbarten Sozialstationen möglich gewesen. Die in den 1970er Jahren von christlichen Vereinen in der Pfalz und Saarpfalz gegründeten 32 Ökumenischen Sozialstationen betreuen Pflegebedürftige mobil in ihrem Zuhause.