Suizidprävention braucht aus Sicht der Diakonie einen verbindlichen Rechtsrahmen und eine sichere Finanzierung. Zum Welttag der Suizidprävention (10.09.2025) stehe für den Verband in diesem Jahr das “dringend benötigte” entsprechende Gesetz im Mittelpunkt, betonte Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch. 2023 haben demnach mehr als 100.000 Menschen in Deutschland einen Suizidversuch unternommen. 10.300 Menschen hätten ihr Leben durch Suizid beendet. Diese erschütternden Zahlen würden von Gesellschaft und Politik nicht ausreichend wahrgenommen.
Suizidprävention soll gesetzlich stärker verankert werden
In der vergangenen Legislaturperiode hatte sich der Bundestag für ein Suizidpräventionsgesetz ausgesprochen. Auch im aktuellen Koalitionsvertrag steht die Einführung als Ziel. Aus Sicht der Diakonie muss der Schwerpunkt des Gesetzes auf einer niederschwelligen Präventionsarbeit liegen, etwa in der Telefonseelsorge, Jugendarbeit oder Altenpflege.
Mehr als 7.700 ehrenamtliche Beraterinnen und Berater der Telefonseelsorge begleiteten Menschen derzeit in Krisensituationen rund um die Uhr. Bisher seien solche Angebote jedoch häufig auf kirchliche Mittel, Spenden oder befristete Projektförderungen angewiesen. Suizidprävention sei eine Daueraufgabe, so Schuch.
Wenn Sie Suizidgedanken haben oder bei einer anderen Person wahrnehmen: Kostenfreie Hilfe bieten in Deutschland der Notruf 112, die Telefonseelsorge 0800 111 0 111 und das Info-Telefon Depression 0800 33 44 5 33.
