Hannover. Das Thema Wohnungslosigkeit wird in Hannover immer größer. In der Landeshauptstadt gebe es Schätzungen zufolge 3.500 bis 4.000 wohnungslose Menschen, bei steigender Tendenz, sagte Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes. "Das Stadtbild verändert sich." Gleichzeitig gebe es keine politische Lösung. So hätten etwa wohnungslose Menschen aus Osteuropa keine Ansprüche auf staatliche Unterstützung. "Wir brauchen dringend nationale Lösungen", forderte Müller-Brandes.
Die Diakonie in Hannover hat nun eine zentrale Anlaufstelle für wohnungslose Menschen geschaffen. In einem neu angemieteten Haus in der Innenstadt befänden sich erstmals verschiedene Einrichtungen unter einem Dach, sagte eine Sprecherin des Stadtkirchenverbands. So hätten die ambulante Beratungsstelle für Wohnungslose, der Tagestreff "DüK" ("Dach überm Kopf"), die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, die Straffälligenhilfe "Resohelp" und die Kleiderausgabe ein neues Domizil gefunden.
In der zentralen Anlaufstelle werde den Menschen in mehreren Schritten geholfen, erläuterte Müller-Brandes. So könnten sie dort ihre Wäsche waschen, eine Küche und Duschen benutzen oder sich aufwärmen. Zudem fänden sie Hilfe in Beratungsgesprächen mit Sozialarbeitern und bei den verschiedenen Fachstellen. Im vergangenen Jahr hätten rund 2.000 Menschen die ambulante Beratungsstelle aufgesucht. Die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention betreut nach eigenen Angaben rund 750 Klienten im Jahr, zur Straffälligenhilfe "Resohelp" kämen rund 600 Menschen jährlich. Die Kleiderausgabe verteilt den Angaben zufolge rund 20 Tonnen Kleidung pro Jahr. (epd)
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Diakonie schafft zentrale Anlaufstelle für Wohnungslose
In einem neu angemieteten Haus in der Innenstadt sind mehrere Einrichtungen untergebracht. Denn die Zahl der Wohnungslosen steigt.
Rolf Zöllner / epd