Rendsburg. Ehrenamtliche leisten nach Ansicht von Diakonie-Vorstand Heiko Naß einen deutlichen Beitrag zur Willkommenskultur. Der Landespastor begrüßte zum Ehrenamtstag des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein in Rendsburg Sozialministerin Aminata Touré (Grüne), wie das Diakonische Werk berichtete. Touré kündigte an, die Landesregierung werde sich dafür einsetzen, die ehrenamtlichen Strukturen in der Flüchtlingshilfe weiter zu stärken.
„Die ehrenamtliche Geflüchtetenhilfe ist eine wichtige und notwendige Unterstützung der staatlichen Akteure und der hauptamtlichen Fachdienste“, sagte Naß. Sie trage wesentlich zum Gelingen der Integration von Migrantinnen und Migranten in Schleswig-Holstein bei. Das zeige sich insbesondere seit Beginn des Krieges in der Ukraine. „Vom ersten Tag an standen Ehrenamtliche bereit um zu helfen. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag für eine gute Willkommenskultur.“
Abschlüsse schneller anerkennen
Touré dankte den beteiligten Akteurinnen und Akteuren: „Ohne ihr ehrenamtliches Engagement wären wir als Gesellschaft nicht dort, wo wir heute sind.“ Neben der Stärkung ehrenamtlicher Strukturen in der Flüchtlingshilfe durch die Landesregierung gehe es darum, die Selbstständigkeit der Geflüchteten vom ersten Tag an zu fördern. „Wir wollen den Menschen schnell einen Zugang zu Regelstrukturen wie Schule, Kita und Ausbildung öffnen“, so Touré. Den Zugang zum Sprachunterricht werde man weiterhin auch unabhängig vom Aufenthaltstitel ermöglichen. Ziel sei es, Aufenthalte in den Landesunterkünften zu verkürzen und Abschlüsse aus dem Ausland schneller anzuerkennen, so die Ministerin.
Zur Koordination und Unterstützung von Ehrenamtlichen in der Geflüchtetenarbeit besteht beim Diakonischen Werk eine Fachstelle. Diese organisiere Informationsveranstaltungen zum Beispiel zu Fluchtursachen, den Rechten von Geflüchteten, Integrationsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und zum Umgang mit Traumatisierungen, hieß es.
Neben der Geflüchtetenhilfe engagieren sich in Schleswig-Holstein laut Diakonischem Werk Tausende Ehrenamtliche auch in zahlreichen anderen Bereichen diakonischer Arbeit. Dazu gehörten die Bahnhofsmissionen, die Tafeln, die Nachbarschaftshilfe, die Hospizarbeit, Besuchsdienste in Krankenhäusern oder Pflegeheimen sowie das bundesweit vertretene Projekt „Wellcome“ zur Betreuung von Familien nach der Geburt eines Kindes. (epd)